Spuren sichtbar machen – verschiedene Wege
Workshop
Zwei Impulsvorträge stellten die Herausforderungen im Umgang mit fotografischen Nachlässen und das Beispiel des umfangreichen Künstler- und Autorennachlasses von Max Schwimmer, der in der Leipziger Stadtbibliothek liegt, vor.
Philipp Freytag arbeitete in seinem einführenden Vortrag am Modell fotografischer Nachlässe sieben wesentliche Punkte dazu heraus, welche Entscheidungen und Maßnahmen zu treffen sind, wenn künstlerische Nachlässe Institutionen angeboten werden.
Inge Stuhr war von 1995 bis 2006 Kuratorin des Max-Schwimmer-Nachlasses in der Leipziger Stadtbibliothek und verfasste anschließend eine Monografie, die 2010 im Lehmstedt Verlag in Leipzig erschienen ist.
In ihrem Vortrag stellte sie die Biografie von Max Schwimmer (1895–1960) anhand des Nachlass-Bestandes vor und berichtete über die Kriterien der Erschließung und Bewahrung, um die Arbeiten sowohl für Forschungen als auch für Präsentationen nachhaltig zugänglich zu machen.
Der sich anschließende Workshop unter dem Thema »Bewährte und neue Wege« beschäftige sich in seinem ersten Teil mit der offenen Diskussion an Werk und Dokumenten von Harry Blume (1924–1992).
Im zweiten Teil diskutierten die Teilnehmer*innen unter der Leitung von Bettina Schröter-Bornkampf (Dessau/München) und Katja-Thekla Meyer (Leipzig) zu den möglichen Wirkungsfeldern und Visionen des Vereins.
2. Leipziger Nachlassgespräch
Das 2. Leipziger Nachlassgespräch fand zum Abschluss des Workshops in der Galerie für Zeitgenössische Kunst statt.
Eine Vielzahl der Gäste, selbst mit Künstlernachlassfragen befasst, beteiligte sich intensiv am Gespräch und Erfahrungsaustausch. Immer wieder wurden Probleme bei der Erfassung der Werke genannt, die Verantwortung beim würdevollen Umgang mit dem Werk betont, aber auch nach Wegen der Sichtbarkeit gesucht. Deutlich artikuliert wurde ebenso der Wunsch nach kompetenter Beratung und professioneller Begleitung.
Frau Dr. Jacobs betonte die Notwendigkeit institutioneller Vernetzung und die Wichtigkeit digitaler Aufbereitung der Bestände und verweist u.a. auf die Datenbank des Kalliope Verbundes der Staatsbibliothek Berlin.